Digital Storytelling

Der Begriff Digital Storytelling bezieht sich weniger auf die Struktur oder Elemente einer Erzählung. Stattdessen bezeichnet es das Medium oder die Medien, über die eine Geschichte verbreitet wird.

So gesehen ist fast jedes Erzählen außerhalb der traditionellen Buch- oder Zeitschriftenwelt ein digitales Geschichtenerzählen. Angefangen von Offline-Medien wie beispielsweise CDs und DVDs mit Texten, Audiodateien, Bildern oder Filmen bis hin zu den verschiedenen Online-Plattformen wie Social-Media-Kanälen oder Websites mit Blogs.

Im Gegensatz zu traditionellen Büchern oder Filmen, wo der Autor oder Erzähler in der Distanz verschwunden und nicht greifbar ist, bietet das digitale Erzählen häufig (aber nicht immer) die Möglichkeit der Interaktion zwischen dem Erzähler und seinem Publikum.

Wie diese interaktiven Möglichkeiten aussehen, hängt zum großen Teil von der Plattform bzw. der Technik ab. Auf Webseiten, Blogs und Social-Media-Kanälen können Leser ihre Fragen oder Kommentare hinterlassen, auf die wiederum der Autor seine Antwort gibt. Allerdings ist hier in der Regel kein direkter Austausch möglich, möglicherweise vergehen mehrere Tage bis auf die Frage eine Antwort kommt.

In größeren Unternehmen gibt es daher oft eigene Blog- oder Social-Media-Redaktionen, um in möglichst kurzer Zeit reagieren zu können. Für kleinere Unternehmen ist das kaum zu leisten. Den meisten Nutzern dürfte das bewusst sein, sicherheitshalber wäre empfehlenswert, bei den Infos über das Unternehmen den Hinweis einzutragen, dass es keine eigene Redaktion gibt und daher eine sofortige Antwort kaum machbar ist.

Eine weitere Möglichkeit wäre, einen Termin oder regelmäßige Zeiten festzulegen, wann ein Autor oder Verantwortlicher live erreichbar ist und im Falle von Fragen den Lesern zur Verfügung steht.

  • Achten Sie bei digitalen Medien auf die Anpassbarkeit! Vom Beginn der Planung an sollten Sie die möglichen Endgeräte der Rezipienten berücksichtigen. Wird eine Website auf einem großen Bildschirm aufgerufen, so sind direkt auf den ersten Blick mehr Elemente sichtbar, als bei einer Website, die sich in der Größe anpassen kann (das nennt sich übrigens ‚responsive’) und auf einem Tablet oder Smartphone aufgerufen wird. In diesem Fall werden Elemente nicht gleichzeitig angezeigt, sondern untereinander angeordnet. Die Möglichkeiten der Interaktion zeigen sich dem Betrachter womöglich erst weiter unten und werden auf den ersten Blick überhaupt nicht wahrgenommen. Hier wäre hilfreich, die Darstellung auf den verschiedenen Medien bereits ab der Planungsphase zu beachten. 

    Aber: Die technische Darstellung ist nur die eine Seite der Medaille. Selbst wenn Digital Storytelling technisch perfekt aufbereitet ist, wird der Leser oder Zuschauer schnell wegklicken, wenn die Geschichte nicht an die Interessen des Lesers oder Zuschauers anknüpft. So gesehen muss die technische Darstellung nicht 100 Prozent perfekt sein. Wichtig ist der Inhalt – eine spannende oder berührende oder witzige Geschichte, die den Leser bis zum Ende interessiert.
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