Visual Storytelling

Was ist wichtiger: das Wort oder ein Bild? Die Redewendung „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ spricht für das Bild – wobei: kann ein Bild diese Redewendung wiedergeben? Manchmal sind die Worte eben doch wichtiger als das Bild …

Beim Visual Storytelling erzählt jedenfalls ein Bild eine Geschichte. Manchmal ist es das Bild oder das Bewegtbild allein, das eine Geschichte wiedergibt. Manchmal wird der Inhalt hauptsächlich über geschriebene oder gesprochene Worte transportiert (auch die Dialoge in einem Video sind ja Worte) und das Bild dient als Ergänzung oder Erläuterung – und vor allem um die Aufmerksamkeit des Betrachters auf diese Geschichte zu lenken! (Der Hinweis auf die Aufmerksamkeit ist bewusst mit einem Ausrufezeichen versehen, denn seit der Nutzung von Smartphones und Tablets ist unsere Welt noch bildlastiger geworden. Eine Geschichte ohne ein Bild wird fast kaum noch wahrgenommen und schafft es kaum über unsere Aufmerksamkeitsschwelle.)

Bilder können aber nicht nur die Aufmerksamkeit wecken, sondern auch Emotionen hervorrufen. Kein Wunder, dass über die Social-Media-Plattformen die Bilder niedlicher Katzen als „Katzen-Content“ so verbreitet worden sind. Es müssen aber nicht rührende oder lustige Katzen- oder Kinderbilder sein, auch viele andere Bilder eignen sich, um Emotionen zu wecken.

  • Aber: Wenn das Bild nicht allein die Geschichte erzählt, sondern nur als Ergänzung zum Inhalt genutzt wird, muss das Bild auch zum Thema passen. Wenn am Anfang eines Textes das Bild von einer Hängematte unter Palmen am Strand die Sehnsucht nach Urlaub und Erholung weckt und es später im Text nur um ein neues Putzmittel geht, dann hat das Bild zwar die Aufmerksamkeit wecken können, aber die Erwartung des Leser hat sich nicht erfüllt – ruckzuck klickt sich der Leser wieder weg und zwar mit dem negativen Gefühl, auf den Arm genommen worden zu sein. 

Formen von Visual Storytelling

Es sind aber nicht nur klassische Bilder (oder Filme), die das Visual Storytelling ausmachen. Insgesamt gehören dazu:

  • Fotos und Videos
  • Animationsfilme oder auch kurze animierte Gifs
  • Comics oder Fotostorys
  • interaktive Zeitleisten und interaktive Medienformate (z.B. Vorher-Nachher-Bilder bzw. dynamische Bilder)
  • Grafiken/Infografiken und Piktogramme
  • sowie Audio-Slideshows (mit Ton und Bildern)

Allerdings bestechen nicht alle Formen des Visual Storytelling durch echtes, emotional ansprechendes Storytelling – bei manchen steht die Information zu sehr im Vordergrund, für eine echte Geschichte bleibt kaum Platz. Eine gut gelungene Infografik mit dem Beispiel, was rund ums Jahr auf einem Erdbeerfeld passiert, finden Sie übrigens im Buch „Storytelling für Dummies“.

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