In den letzten Tagen kam mir immer wieder in den Sinn, über den Schreibprozess beim Storytelling-Buch zu erzählen. Also gut, jetzt also ein Einblick in die Schreibwerkstatt:
Mich beschäftigt mein Schreiben nämlich auch, weil mir auffällt, dass es bei diesem Buch anders lief, als bei den großen Schreibprojekten vorher. Bei meiner Magisterarbeit an der Uni und auch bei meinem Buch über das Biografieschreiben (ein Thema, zu dem ich wegen der Familiengeschichte gekommen bin und das mir persönlich auch am Herzen liegt) habe ich das Material und die Ideen gesammelt und das Manuskript relativ zügig und an einem Stück erstellt. Zwischen der Materialsammlung und dem eigentlichen Schreiben lag also nicht viel Zeit.
Bei dem Storytelling-Buch ist es ganz anders. Das Thema treibt mich seit vielen Jahren um. Vor zehn Jahren habe ich ein Storytelling-Seminar besucht, das jedoch nur an der Oberfläche kratzte und weil ich mehr wissen wollte, habe ich immer wieder nach guten Fachbüchern gesucht.
Damals, im Jahr 2008, gab es aber zwar einige Bücher zum Storytelling, jedoch eher zum Storytelling im Journalismus oder für die Unternehmensführung, nur ganz wenig zum Storytelling fürs Marketing. Also habe ich mich eingelesen, mir Notizen gemacht und als der nächste Textauftrag kam, landete alles irgendwo in einer Schublade.
Nachdem das Biografie-Buch veröffentlicht war, wollte ich mich wieder dem Thema Storytelling zuwenden, habe weitere Bücher gekauft und gelesen und wieder fleißig Notizen gemacht. Das muss ungefähr 2012 oder 2013 gewesen sein.
Damals ist mir auch aufgefallen, was ich bei den bisher auf dem Markt erhältlichen Büchern störend fand: meistens ging es nur um Beispiele von Hollywood-Filmen oder es ging um Storytelling-Kampagnen großer Konzerne. „Toll“, dachte ich immer, „die haben ja auch ein entsprechend großes Budget für solche Kampagnen, aber was soll ein kleines oder mittelständisches Unternehmen mit diesen Beispielen anfangen? – das ist doch alles andere als praxisnah!“. So habe ich damals bereits mit dem Gedanken geliebäugelt, eines Tages ein Storytelling-Buch mit Beispielen von KMU-Unternehmen zu schreiben.
Aber dann kam wieder ein großer Kunde, der mich ziemlich beschäftigt hielt, dann gab es im familiären Umfeld und im Freundeskreis liebe Menschen, die Pflege oder andere Hilfe brauchten, kurz und gut: ich war ständig beschäftigt (auch ein Grund, warum für die eigene Social-Media-Präsenz viel zu wenig Zeit übrig war). Erst im letzten Herbst fiel der Startschuss für mein Storytelling-Buch. Also habe ich die ganzen Notizen und Unterlagen der letzten zehn Jahre aus den Schubladen und Festplattenordnern herausgeholt und nach und nach in eine Textdatei getippt oder kopiert.